IGRT
Durch eine Zusatzausrüstung zur Bildgebung (z.B. ein CT, das in den Beschleuniger integriert oder im Bestrahlungsraum installiert ist) wird es ermöglicht, vor jeder Behandlung das Zielgebiet abzubilden. Weicht dessen aktuelle Lage von der geplanten Position ab, so kann dies durch eine software-gesteuerte Verschiebung der Tischpositionierung korrigiert werden. Wichtig ist dies beispielsweise bei beweglichen Organen, z.B. bei Bestrahlung der Prostata, die sich durch veränderte Füllung der Harnblase verschiebt oder bei Tumoren der Lunge, die sich mit der Atmung bewegen. Eine technische Variante der Bildsteuerung stellt die sog. Tomotherapie® dar; dabei rotieren Strahlerkopf und Detektor um den Patienten; gleichzeitig wird der Tisch in der Längsachse vorwärts bewegt – ähnlich wie bei der Spiral-Computertomographie für die Schnittbildgebung. Dadurch wird eine Verteilung der Strahlendosis erreicht, die besonders bei flächigen oder schalenförmigen Volumina günstig sein kann. Zur IGRT können auch Röntgenröhren verwendet werden, die in variablen Zeitintervallen (30-60 sec) die Zielregion abbilden. Diese werden mit dem Bestrahlungsplanungs-CT verglichen und ggf. die erforderliche Korrekturen der Einstrahlposition berechnet. Da Röntgenbilder im Vergleich zum CT weniger Informationen über Weichteilgewebe und umliegende Organe liefern, dienen knöcherne Strukturen oder in den Tumor eingebrachte Metallstifte (fiducial markers) ersatzweise als Orientierung für die Position des Zielgebietes. Diese Technik kommt auch bei der robotergestützten Strahlentherapie, dem Cyberknife®, zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um einen auf einen Roboterarm montierten Beschleuniger. Vor und Nachteile der beiden letztgenannten Systeme sind derzeit noch Gegenstand der klinischen Erprobung.