Der Begriff „konformal“ beschreibt, dass die Dosisverteilung die komplizierte Form eines Tumorvolumens möglichst eng umfasst, also dreidimensional wie eine Haut umspannt. Diese Technik erlaubt bereits für viele Situationen eine gute Schulung von Nachbarstrukturen. Die Technik stößt an ihre Grenzen, wo eine Aushöhlung im Tumorvolumen (eine konkave Struktur) besteht. Um auch dann noch konformal bestrahlt zu können, wird eine IMRT benötigt, die unten erklärt wird.
Die IMRT stellt eine Weiterentwicklung der 3-D-konformalen Bestrahlung dar und ist technisch, personell und zeitlich aufwändiger. Mithilfe der Wolframlamellen (MLC) im Beschleunigerkopf kann jedes Bestrahlungsfeld aus vielen kleineren Segmenten zusammengesetzt werden. Dazu werden die Lamellen computergesteuert exakt in die gewünschte Position gefahren. Jedes Feld-Segment trägt seinen Beitrag zur Bestrahlungsdosis bei, so dass das gesamte Bestrahlungsfeld an manchen Stellen mehr Dosis abgibt, als an anderen (die Intensität der Strahlung wird „moduliert“). Wenn das aus verschiedenen Einstrahlrichtungen wiederholt geschieht, kann die Dosis perfekt an den Tumor angepasst werden, während die Umgebung geschont wird.
Durch eine Zusatzausrüstung zur Bildgebung (z.B. ein CT, das in den Beschleuniger integriert oder im Bestrahlungsraum installiert ist) wird es ermöglicht, vor jeder Behandlung das Zielgebiet abzubilden. Weicht dessen aktuelle Lage von der geplanten Position ab, so kann dies durch eine software-gesteuerte Verschiebung der Tischpositionierung korrigiert werden. Wichtig ist dies beispielsweise bei beweglichen Organen, z.B. bei Bestrahlung der Prostata, die sich durch veränderte Füllung der Harnblase verschiebt oder bei Tumoren der Lunge, die sich mit der Atmung bewegen. Eine technische Variante der Bildsteuerung stellt die sog. Tomotherapie® dar; dabei rotieren Strahlerkopf und Detektor um den Patienten; gleichzeitig wird der Tisch in der Längsachse vorwärts bewegt – ähnlich wie bei der Spiral-Computertomographie für die Schnittbildgebung. Dadurch wird eine Verteilung der Strahlendosis erreicht, die besonders bei flächigen oder schalenförmigen Volumina günstig sein kann. Zur IGRT können auch Röntgenröhren verwendet werden, die in variablen Zeitintervallen (30-60 sec) die Zielregion abbilden. Diese werden mit dem Bestrahlungsplanungs-CT verglichen und ggf. die erforderliche Korrekturen der Einstrahlposition berechnet. Da Röntgenbilder im Vergleich zum CT weniger Informationen über Weichteilgewebe und umliegende Organe liefern, dienen knöcherne Strukturen oder in den Tumor eingebrachte Metallstifte (fiducial markers) ersatzweise als Orientierung für die Position des Zielgebietes. Diese Technik kommt auch bei der robotergestützten Strahlentherapie, dem Cyberknife®, zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um einen auf einen Roboterarm montierten Beschleuniger. Vor und Nachteile der beiden letztgenannten Systeme sind derzeit noch Gegenstand der klinischen Erprobung.
Adaptieren bedeutet anpassen. Hierbei passen wir die Behandlung individuell an die Veränderung der Tumorgröße und der Nachbarorgane jedes Patienten an und tun dies im Verlauf einer Behandlungsserie auch immer wieder, denn jeder Patient reagiert anders auf eine Tumorbehandlung.